Gedanken zu Ignatius von Loyola
Wien [ENA] In einem Interview mit dem Generaloberen Pater Arturo Sosa im Juli 2021 in Rom, anlässlich des 500. Jahrestag der Bekehrung des Begründers des Jesuitenordens, wurde auch die durchaus relevante Frage gestellt, "Was kann uns das Leben von Ignatius von Loyola lehren?" Die Antwort "die Fähigkeit sich und sein Leben zu ändern" klingt einfach, ist aber gerade heute, in einer Zeit elementarer Krisen, durchaus sinnvoll.
Denn wenn wir es ganz genau nehmen, sind es wirklich die unerhört vielen Fehlentscheidungen unserer "Vernunft", die für das drohende ökologische Scheitern unserer Zivilisation verantwortlich sind. Pater Arturo Sosa spricht weiter vom "Vertrauen auf den Heiligen Geist in den Wechselfällen des Lebens". Vertrauen ist hier das richtige Wort, denn in einer Zeit der Krisen, die zunehmend, trotz enormen technologischen Fortschritts, unbewältigbar scheinen, bekommt Vertrauen einen tieferen, mystischen und machtvollen Sinn. Hier schöpft diese Urkraft aus den Tiefen unserer spirituellen Existenz, die in Zeiten von Leichtsinn und Oberflächlichkeit gerne übergangen wird. Natürlich ist für den Generaloberen der Jesuiten "Jesus Christus" der Heilsweg.
Er fordert eine "tiefe persönlichen Begegnung" mit ihm. Hier appeliert er an die Kraft des Glaubens und die Liebesfähigkeit für die geoffenbarte christliche Botschaft in der Bibel. Dabei setzt er ein wirkliches Ergriffensein voraus um die Fähigkeit zu entwickeln, die richtigen Entscheidungen zu treffen. "Alles in Christus neu sehen", ist sein Motto! Vielleicht leicht gesagt, aber schwer getan, wie die Geschichte der katholischen Kirche zeigt. Denn auch die Jesuiten blicken auf eine sehr wechselhafte Geschichte zurück, die auch zur Verfolgung, Aufhebung des Ordens und Missbrauchsvorwürfen führten. Trotzdem bleibt das unbeirrbare Vertrauen auf die wesentliche göttliche Vorsehung in der menschlichen Existenz immer noch die Stärke der Jesuiten.