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Automobilzulieferer als Technologietreiber

Verantwortlicher Autor: Hubertus C. Tuczek Las Vegas, 23.01.2019, 21:23 Uhr
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Continental Urban Mobility Experience
Continental Urban Mobility Experience  Bild: Continental

Las Vegas [ENA] Den Automobilzulieferern kommt eine zunehmende Bedeutung bei der Entwicklung der Technologien von morgen zu. Dies zeigte sich wieder auf der Elektronikmesse CES 2019 in Las Vegas, die faszinierende Einblicke in die neuen Möglichkeiten der computergestützten Mobilität gab.

Im letzten Jahr stellte Mercedes-Benz sein Multimediasystem MBUX als neue Plattform für die Mensch-Maschine-Kommunikation im Auto vor. In diesem Jahr brachten sie gleich ein gesamtes Fahrzeug, den Mercedes CLA, als Weltpremiere mit. Das MBUX-System wird gemeinsam mit Harman entwickelt. Die Bedienoberfläche macht sich die Künstliche Intelligenz zu Nutze. So werden z.B. anhand des Fahrprofils und weiteren Informationen wie Kalendereinträgen mögliche Ziele vorhergesagt und somit muss der Fahrer nur mehr einen Vorschlag bestätigen. Auch Augmented Reality unterstützt bei der Navigation, indem von der Frontkamera aufgenommene Umgebungsinformation mit eingespielten Hinweisen überlagert werden.

Die Bedienung wird damit intuitiv und selbstlernend wie am Smartphone. Ein Grafik-Chip von Nvidia, bisher nur in Spielkonsolen im Einsatz, sorgt für die notwendige Rechenleistung. Die Spracherkennung basiert auf der Technologie von Nuance Communications, die auch indirekte Sprache wie „Mir ist warm!“ zur Regelung der Klimatisierung erkennt. Die verschiedenen Konnektivitätslösungen werden zukünftig zu einem wesentlichen Wettbewerbsfaktor. Interessant ist auch der Ansatz des Entwicklungs-Dienstleisters IAV, bei dem Persönlichkeitsrechte nicht durch Verpixelung, sondern durch synthetische Gesichter gewahrt werden. Dabei bleiben Blickrichtung und Mimik als wichtige Steuerungsinformationen erhalten.

Große Zulieferer wie ZF oder Bosch stellen sogenannte „People Mover“ vor, die als Konzeptfahrzeuge für die autonome Personenbeförderung dienen. ZF liefert hierzu einen neuen Steuercomputer „ZF ProAI Robothink“ mit, der aus der Zusammenarbeit mit dem Chipentwickler Nvidia entstand. Die Hardware ist laut ZF-CEO Wolf-Henning Scheider schon ausgereift, das fertige System ab 2020 verfügbar. Dabei geht man davon aus, dass die automatisierte Fortbewegung bis auf Weiteres auf spezielle Einsatzbereiche beschränkt bleiben wird.

Neben dem Transport von Personen erlangt aufgrund des hohen Aufkommens auch die emissionsfreie Paketzustellung auf der letzten Meile immer größere Bedeutung. Der Zulieferer Continental aus Hannover hat hierzu das fahrerlose elektrifizierte Versuchsfahrzeug Cube (Continental Urban Mobility Experience) entwickelt. Das Konzept wurde mit flexiblen Lieferrobotern ergänzt, die die Pakete direkt an die Haustür oder auch in die Wohnung (bei abwesenden Empfängern) bringen (siehe Foto). Eine flexible 5G-Hybridplattform sichert schnellen und zuverlässigen Datenaustausch. Wir dürfen also gespannt sein, was da noch alles auf uns zukommt.

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